Ali MacGraw: Mehr als nur „Love Story”
Frühes Leben und Karrierebeginn
Geboren am 1. April 1939 in Pound Ridge, New York, wuchs Ali MacGraw in einem Umfeld auf, das sowohl von bodenständiger Geschäftswelt – ihr Vater leitete eine Tankstellenkette – als auch von kreativer Freigeistigkeit – ihre Mutter war Künstlerin – geprägt war. Nach ihrem Studium suchte MacGraw ihren Weg in die pulsierende Welt der Mode und Medien. Sie begann ihre Karriere als Fotoassistentin und Stylistin bei der renommierten Zeitschrift Harper’s Bazaar, wo sie ein feines Gespür für Ästhetik und Stil entwickelte. Diese frühe Erfahrung im Modejournalismus legte den Grundstein für ihr späteres Image als stilistische Ikone. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre etablierte sie sich als ein frisches Gesicht in Hollywood, das einen unverbrauchten „College-Girl”-Typus verkörperte und damit die Blicke auf sich zog.
Der Durchbruch mit „Love Story”
Der Wendepunkt in Ali MacGraws Karriere war zweifellos ihre Hauptrolle in dem ikonischen Liebesfilm „Love Story” aus dem Jahr 1970. An der Seite von Ryan O’Neal verkörperte sie Jenny Cavalleri, eine junge Frau, die trotz widriger Umstände und einer tragischen Krankheit die Liebe findet. Der Film wurde zu einem weltweiten Phänomen und katapultierte MacGraw über Nacht in den Olymp des Hollywood-Kinos. Ihre Darstellung der liebenswerten und kämpferischen Jenny rührte Millionen von Zuschauern zu Tränen und festigte ihren Status als aufstrebender Star. Für ihre Rolle in „Love Story” erhielt sie eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin, was ihren frühen Erfolg unterstrich. Die Chemie zwischen MacGraw und ihrem Co-Star Ryan O’Neal war spürbar und trug maßgeblich zum Erfolg des Films bei. Diese Rolle definierte sie für viele Jahre, doch der Schatten des Erfolgs von „Love Story” sollte sie auch in den folgenden Jahren begleiten.
Turbulente Beziehungen: Ali MacGraw Ehepartner im Fokus
Robert Evans: Der Produzent und erste Ehemann
Die erste bedeutende Ehe von Ali MacGraw war die mit dem einflussreichen Hollywood-Produzenten Robert Evans. Die beiden heirateten im Jahr 1969, und aus dieser Verbindung ging ihr gemeinsamer Sohn, Joshua Evans, hervor. Evans, bekannt für seine Arbeit an Filmen wie „Rosemary’s Baby” und „Chinatown”, war eine zentrale Figur in der Filmindustrie und prägte maßgeblich die Karrieren vieler Stars. Die Beziehung zu Evans war von der glitzernden, aber auch oft herausfordernden Welt Hollywoods geprägt. Trotz der beruflichen Erfolge und der Gründung einer Familie hielt die Ehe nicht lange. Die Trennung von Robert Evans markierte einen wichtigen Punkt in MacGraws persönlichem Leben und bereitete den Boden für ihre nächste, noch stürmischere Beziehung.
Steve McQueen: Leidenschaft, Ruin und „Getaway”
Die wohl dramatischste und öffentlichkeitswirksamste Beziehung in Ali MacGraws Leben war die zu Hollywood-Legende Steve McQueen. Die beiden lernten sich 1972 bei den Dreharbeiten zum Actionfilm „Getaway” kennen und lieben. Die Chemie zwischen den beiden Stars war elektrisierend, und ihre leidenschaftliche Affäre sorgte für Schlagzeilen. MacGraw war zu dieser Zeit noch mit Robert Evans verheiratet, was die Situation zusätzlich anheizte. Nach ihrer Scheidung von Evans heiratete sie McQueen im Jahr 1973. Ihre Ehe war jedoch von Anfang an von Turbulenzen, Leidenschaft und auch von McQueens extremer Persönlichkeit geprägt. McQueen, bekannt für seinen rebellischen Lebensstil und seine zahlreichen Affären, führte MacGraw an den Rand ihrer Kräfte. Die Beziehung, die von außen als Hollywood-Traum erschien, entpuppte sich als eine Achterbahnfahrt der Gefühle und des finanziellen Drucks, die letztendlich zu ihrem Scheitern führen sollte.
Ali MacGraw Ehepartner: Finanzielle Schwierigkeiten nach McQueen
Die Ehe mit Steve McQueen, die 1978 nach fünf Jahren endete, hinterließ nicht nur emotionale Narben, sondern auch erhebliche finanzielle Schwierigkeiten für Ali MacGraw. McQueen war bekannt dafür, seine Finanzen oft chaotisch zu verwalten, und seine Entscheidungen hatten direkte Auswirkungen auf MacGraw. Berichten zufolge wurde sie von McQueen finanziell stark belastet, und nach der Scheidung stand sie vor einer unsicheren Zukunft. Dies war ein harter Schlag, insbesondere nach dem Höhepunkt ihrer Karriere mit „Love Story”. Nach dem Ende ihrer Ehe mit McQueen konnte Ali MacGraw an ihre früheren Erfolge in Hollywood nicht mehr nahtlos anknüpfen. Sie spielte zwar weiterhin in Filmen und trat in Fernsehserien wie „Der Denver-Clan” auf, doch der ganz große Erfolg blieb aus. Die finanzielle Unsicherheit und die Suche nach neuer Orientierung prägten diese Phase ihres Lebens.
Leben nach Hollywood: Yoga, Tierschutz und Rückzug
Das Leben in New Mexico
Nach dem Ende ihrer intensiven Hollywood-Karriere und den turbulenten Beziehungen suchte Ali MacGraw einen Neuanfang abseits des Film-Zirkus. Sie fand diesen in der spirituellen und landschaftlich reizvollen Umgebung von Santa Fe, New Mexico. Dieser Umzug markierte einen bewussten Rückzug aus dem Rampenlicht und den Beginn einer Phase der Selbstfindung und Neuorientierung. Das Leben in New Mexico bot ihr die Ruhe und den Raum, sich auf andere Aspekte ihres Lebens zu konzentrieren und sich von den Belastungen der Filmwelt zu erholen. Die Weite und die besondere Atmosphäre des Bundesstaates schienen ihr gut zu tun und ermöglichten ihr, sich auf ihre inneren Bedürfnisse zu besinnen.
Engagement für Yoga und Tierschutz
In ihrem Leben in New Mexico widmete sich Ali MacGraw intensiv ihrer Leidenschaft für Yoga und dem Tierschutz. Als langjährige Yoga-Praktizierende fand sie in dieser Disziplin nicht nur körperliche und geistige Balance, sondern auch eine Quelle der Kraft und des Wohlbefindens. Sie engagierte sich stark für den Schutz von Tieren, einer Sache, die ihr besonders am Herzen lag. Dieses Engagement spiegelte ihre gewachsene Sensibilität und ihren Wunsch wider, einen positiven Beitrag zu leisten. Sie wurde zu einer bekannten Verfechterin von Tierrechten und nutzte ihre Bekanntheit, um auf wichtige Anliegen aufmerksam zu machen. Ihr Einsatz für Yoga und Tierschutz zeigte eine neue Facette ihrer Persönlichkeit, die über ihre Rolle als Filmstar hinausging.
Das Vermächtnis der „Love Story”-Ikone
Oscar-Nominierung und gemischte Auszeichnungen
Das Vermächtnis von Ali MacGraw ist untrennbar mit ihrer Rolle in „Love Story” verbunden, die ihr eine begehrte Oscar-Nominierung einbrachte und sie zu einer globalen Berühmtheit machte. Doch ihre Karriere war nicht nur von Glanz und Anerkennung geprägt. Interessanterweise erhielt sie im Laufe ihrer Laufbahn auch Auszeichnungen, die ihre Leistung kritischer beleuchteten, darunter auch Preise als schlechteste Schauspielerin. Diese gemischten Auszeichnungen spiegeln die vielschichtige Natur ihrer Karriere wider, die Höhenflüge, aber auch Phasen der Kritik und des künstlerischen Wandels beinhaltete. Trotzdem bleibt sie als eine der unvergesslichen Gesichter des Kinos der 70er Jahre in Erinnerung.
MacGraws Einfluss auf die Popkultur ist unbestreitbar. Sie erhielt 1972 eine Ehrung mit Hand- und Fußabdrücken im legendären Grauman’s Chinese Theatre, ein Symbol für ihren Status als Hollywood-Ikone. Im Februar 2021 wurde ihr mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame eine weitere bedeutende Auszeichnung zuteil, die ihre bleibende Bedeutung in der Filmindustrie unterstreicht. Ihre Autobiografie, „Moving Pictures”, gibt Einblicke in ihr bewegtes Leben, ihre Kämpfe mit persönlichen Dämonen wie Alkohol- und Sexsucht, die sie erfolgreich im Betty Ford Center überwand, und ihre Suche nach innerem Frieden. Ihre anhaltende Verbindung zu Ryan O’Neal, ihrem Co-Star aus „Love Story”, zeigten sich auch in späteren Jahren, als sie gemeinsam das Theaterstück „Love Letters” aufführten. Ali MacGraw verkörpert eine faszinierende Mischung aus Hollywood-Glamour, persönlichem Kampf und einer tiefen Suche nach Sinn, die sie zu einer bleibenden Figur im kollektiven Gedächtnis macht.
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